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Bekämpfe nicht, sondern trainiere deinen Schweinehund

Dein innerer SchweinehundSpätestens seit Freud wissen wir, dass es drei Strukturmodelle der Psyche gibt: Ich, Über-Ich und Es. Jede unserer Handlungen wird, bedingt durch verschiedene (von außen wirkende) Faktoren,  nach den jeweiligen Ausdrucksmechanismen festgelegt und gesteuert. Grob könnte man also sagen, dass unser Handeln davon abhängt, welche dieser drei Instanzen gerade Hauptakteur unseres Bewusstseins ist.  Das ist insofern wichtig, weil es entscheidend für unser Glück ist.

Besinnen wir uns  auf die vergangenen Tage zurück, fallen dem einen oder anderen mit Sicherheit die verschiedensten Bilder vom Osterfest wieder ein. Wie jede Feierlichkeit, wird auch zu Ostern der Tisch reichlich gedeckt. Und wie so oft, hat man über die geselligen Tage an Gewicht zugenommen. Dieses gilt es nun wieder abzunehmen. Doch kaum hat man den Entschluss zum Abnehmen gefasst, fallen einem die besten Ausreden und Alternativen ein. Schuld daran ist unser innerster Mitbewohner.

Er ist schläfrig, träge, müde, schwerfällig, gelangweilt und hat immer die beste Ausrede auf der Zunge: der innere Schweinehund. Kaum ein „Wesen“ beeinflusst uns Menschen so sehr wie der kaltschnäuzige, mit Fell bewachsene Hund mit Schweinsnase. Aber warum geben wir so viel auf sein Wort und aus welchem Grund fällt es uns so schwer, uns davon zu lösen? Viel wichtiger noch, was kann man tun, um sein inneres Gefühl zu umgehen und sich zu motivieren?

Wer oder was ist der „Schweinehund“?

Wie bereits erwähnt, gibt es drei Strukturmodelle die unsere Psyche beeinflussen. Den Kern bildet das „Ich“. Dieses ist umgeben vom „Über-Ich“ und „Es“. Während „Ich“ und „Über-Ich“ nach dem Realitätsprinzip (Kritischer Verstand) und der moralischen Instanz (Gebote/Verbote) handeln, agiert dem Gegenüber das „Es“, welches dem Lustprinzip (Bedürfnisse) folgt. Abstrahiert man das „Es“ ein wenig, folgt daraus eine simultane Annäherung an den inneren Schweinehund.

Was es mit den Umwelteinflüssen und den jeweiligen Funktionen der Instanzen auf sich hat, soll an dieser Stelle nicht weiter relevant sein. Wichtig ist, dass der Schweinehund als Teil unseres Bewusstseins wahrgenommen werden muss. Man kann ihn nicht abschalten und ignorieren lässt er sich auch nicht. Wir müssen also lernen, ihn zu trainieren.

Trainiere deinen Schweinehund und du wirst glücklich

schweinehund

So wird dein Schweinehund ganz zahm
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Trainierst du deinen Schweinehund, so wirst du glücklich. So oder so ähnlich könnte das Credo dieses Beitrags lauten. Auch wenn diese Aussage zunächst etwas gewagt klingt, zeigt sich hoffentlich am Ende dieses Artikels, dass die Selbstüberwindung einen elementaren Baustein für die Erlangung des persönlichen Glücks darstellt.

Um glücklich werden zu können, bedarf es im Grunde nicht viel und doch ist der Weg dahin schwieriger als er scheint. Motivation ist hierfür ein wichtiger Bestandteil. Doch manchmal kann man sich nicht motivieren, weil der Schweinehund in uns dafür sorgt, dass es zum Joggen zu kalt oder die Zubereitung des Salats im Vergleich zur Pizza zu lange dauert.

Das Prinzip nach dem der Schweinehund agiert, ist leicht zu verstehen. Er ist ein Gewohnheitstier. Jede Veränderung heißt, dass auch er sich ändern muss. Nur leider geben wir seiner Starr- und Sturheit zu schnell nach. Man muss also bestimmten Methoden folgen, mittels denen man den Schweinhund „austricksen“ kann. Das muss solange getan werden, bis er sich an die neue Situation gewöhnt hat, die neue Situation für ihn also zur Gewohnheit wird.  Aber wie findet man solche Methoden um sich selbst zu motivieren und das „Es“ trainieren zu können?

Motivationsstrategien zur Überwindung des Schweinehundes

probleme und wie du damit umgehst

Kapitel III, 35. Ein Gespräch mit deinem Schweinehund
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Als Jogger, Fotograf und eben auch Blogger und Musikmacher, habe ich für mich bestimmte Regeln aufgestellt, mit denen ich mich selbst überwinden und trainieren kann. Hier ein paar Beispiele:

  • Setze dir Ziele (Dein Schweinehund wird dir bequemere Alternativen vorschlagen. Lehne diese ab und fokussiere dich auf das gesetzte Ziel)
  • Got it – Look at it! (Die Devise für diesen Punkt lautet: Nimm das gesetzte Ziel, schreibe es auf einen Zettel und pinne es an die Orte, an denen du dich häufig aufhältst. Auf diese Weise wirst du immer wieder an dein Ziel erinnert.)
  • Do it! (Es klingt schon eklatant Simpel, aber der wohl wichtigste Punkt ist, es einfach zu tun. Man wartet auf den richtigen Moment, besseres Wetter etc. Anstatt sich darauf zu fixieren, dass man es machen muss, sollte man es einfach machen. Das gilt für ein sportliches Ziel ebenso, wie für sämtliche andere Veränderungen im Leben. Diese bedürfen zwar immer auch Mut, aber dieser entwickelt sich von allein, wenn man nur das Ziel fest vor Augen hat. Und das ist mit meinem zweiten Punkt sogar wörtlich zu verstehen.)

Wer nach diesen Punkten noch immer mit seinem Inneren hadert und nach Lösungen sucht, dem seien folgende Tipps angeraten:

  • Belohne dich! (Nachdem du dich über dein inneres hinweggesetzt hast, fühlst du dich befreit. Versuche diesen Zustand zu festigen, indem du dich belohnst. Tue dir etwas Gutes! Der Schweinehund wird so positiv konditioniert. Das sorgt für Glücksgefühle und bestätigt das >>Ich<< für die nächste Veränderung)
  • Wähle Alternativen! (Eine gute und einfache Methode, den Schweinehund in die Irre zu führen, ist es sich Alternativen zum gesteckten Ziel zu überlegen. Hat man sich einen Halbmarathon zum Ziel gesetzt, kann sich aber zum Laufen gehen trotzdem nicht motivieren, sollte man dennoch einfach rausgehen und selbige Strecke promenieren. So ist man dann zwar keinen Halbmarathon gelaufen, ist aber entgegen des Schweinehundes trotzdem aufgestanden und hat die Strecke abgelaufen.)
  • Genieße den Erfolg! (Vielen Menschen fällt es scheinbar schwer, sich an ihre Erfolge zu erinnern. Nur weil man aus Niederlagen mehr lernt, heißt das nicht, dass man keine Motivation aus Erfolgen schöpfen kann. Zeigt eurem Schweinehund also einfach, was ihr bereits erreicht habt, wenn ihr ihn überwunden habt.)

Es kommt also nicht darauf an, dass man sein Inneres bekämpft oder versucht abzuschalten, sondern es kommt darauf an, dass man mit ihm umzugehen weiß. Kann man das von sich behaupten, kann jedes Ziel in Angriff genommen werden, womit auch dem Glück nichts mehr im Wege stehen sollte. Dieser Beitrag ist also als eine Art Ursachenforschung zu verstehen und gibt Ausblick auf das Wohlbefinden, das erlangt werden kann, wenn man statt der Symptome die Ursache behebt.

Autor

autorAbschließend möchte ich die Gelegenheit ergreifen und mich kurz vorstellen. Ich höre auf den Namen Patrick, bezeichne mich selbst als kritischen, aber dennoch lebensfrohen Zeitgenossen. Auf meinem privaten Blog (Deeblog.de) berichte ich unter anderem über das gesellschaftliche Konsumverhalten, gebe Einblicke in die Welt der Konsumkritik und teile meine Begeisterung für die Fotografie. Außerhalb dieses zeitraubenden Hobbys, das zudem die Freude am Begutachten cineastischer Werke und dem Lesen verschiedener Literatur beinhaltet, studiere ich in Frankfurt Soziologie und Geschichte.  Mit Beginn des Studiums und einhergehend mit der zunehmenden Kritik am Konsum(-verhalten) habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht. Meine Antworten möchte ich in Form von Beiträgen gern weitergeben.

Wie überwindest du deinen inneren Schweinehund?

Zum Weiterlesen

Foto: Carlo Pedersoli / photocase.com

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