DragonDreaming ist ein Projektmanagement-Prozess für kreative, gemeinschaftliche und nachhaltige Projekte. Er lässt sich jedoch ebenso auch auf das eigene Leben anwenden, um seine Träume und Visionen zu verwirklichen, wie wir später sehen werden. Selbst in Konzernen, wo heute gewöhnliches Projektmanagement praktiziert wird, kann DragonDreaming eingesetzt werden, wenn diese das Wohl der Erde und der Gemeinschaft berücksichtigen wollen.
DragonDreaming: Was ist das und wie geht das?
Das besondere an DragonDreaming ist, dass es keine Kompromisse zulässt. Sicherlich kennst du das Problem, dass selbst beim kleinsten Projekt Meinungsverschiedenheiten auftreten können. Sobald man mit Menschen zusammenarbeitet, ist man damit konfrontiert, auch jeden Einzelnen innerhalb des Projektes zu berücksichtigen.
DragonDreaming verzichtet auf Kompromisse, weil die als negative Schwingungen vor sich hinschwelen, bis einer aus dem Projekt aussteigt, weil seine Wünsche zu wenig Beachtung gefunden haben. Ein zentraler Grundpfeiler in der DragonDreaming-Methode ist es, auf wirklich alle Wünsche und Bedürfnisse der Beteiligten einzugehen und Win-Win zu leben, damit das volle Potenzial des Teams ausgeschöpft wird und das Projekt gelingen kann.
Beim Einsatz von DragonDreaming wird zu jeder Zeit Rücksicht auf das persönliche Wachstum des Einzelnen, das Wohl der Gemeinschaft und des Teams, sowie das Wohl der Umwelt und der Gesellschaft genommen. Da Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit zentrale Punkte bei DragonDreaming sind, bedeutet das Wohl des Einzelnen genauso viel, wie das Wohl des großen Ganzen.
Die 4 Phasen des DragonDreamings
Im DragonDreaming-Prozess gibt es 4 Hauptphasen, die aus Teilschritten bestehen und durchlaufen werden:
- Das Träumen
Bewusstsein für die Projektinhalte schaffen, Motivation und Recherche von Informationen - Das Planen
Alternativen erörtern, Strategie entwerfen und ein Pilot-Projekt erstellen - Das Handeln
Die Umsetzung des Plans, Management & Administration, Fortschritt überprüfen - Das Feiern
Neue Fähigkeiten erwerben, Auswertung der Ergebnisse und Reflexion
Es spielt keine Rolle, bei welchem Schritt einer Phase begonnen wird, üblicherweise ist es jedoch „Das Träumen“. Kommt man in einer Phase nicht weiter, so liegt es nahe, dass die Arbeit in einer der vorherigen Phasen noch nicht abgeschlossen ist und man zurückgeht. Eine einzelne Phase kann auch beliebig oft wiederholt werden, bis alle das Gefühl haben, dass die Daten und Ergebnisse vollständig sind.
Wir wollen nun den Prozess anhand eines Beispiels mit den Phasen „Träumen“ und „Planen“ durchlaufen, damit du siehst, wie du DragonDreaming auch für deine persönlichen Ziele einsetzen kannst. „Handeln“ und „Feiern“ musst dann selbst :-)
1. Träumen im Traumkreis
Im Traumkreis ist es das Beste, so kreativ und fantasievoll wie nur möglich zu sein. Es geht darum, eine Zusammenfassung der Träume, Wünsche und Bedürfnisse aller Teammitglieder anzufertigen.
Zuerst wird eine „generative Frage“ erstellt, mit deren Beantwortung ein Ziel in der Zukunft beschrieben wird. Der Aufbau ist wie folgt:
„Wie muss [das Projekt] am [Zeitpunkt in der Zukunft] aussehen, damit ich sagen kann, ich hätte meine Zeit nicht besser verbringen können?“
Es gibt einen Sprechstein reihum, und wer diesen hat, darf sprechen und seinen Wunsch auf Basis der Ausgangsfrage äußern. Dabei schreibt der Mensch links vom Sprecher den Traum an die Tafel bzw. notiert ihn. Der Stein wird solange im Kreis durchgereicht, bis jeder wirklich auch seinen letzten Traum losgeworden ist und keine weitere Antwort mehr weiß. Wie gesagt, gibt es keine Kompromisse, und so abgefahren ein Wunsch auch sein mag, er wird notiert, denn es geht darum jeden einzelnen mit seinen Bedürfnissen wahrzunehmen.
Als ich an einem Einführungsworkshop teilgenommen habe, arbeiteten wir an folgendem Beispielprojekt:
Eine transformative Lebensgemeinschaft. Menschen, die sich heilerisch für das Wohl der Erde und der Menschheit einsetzen, leben an einem Ort in der Natur zusammen und stehen in Form von Workshops und Seminaren im stetigen Austausch mit der Umwelt.
Wie das Ergebnis eines solchen Traumkreises aussehen kann, zeigen die folgenden Bilder mit einem Auszug:
2. Träume sortieren, vereinen und priorisieren
Im nächsten Schritt werden die Prioritäten festgelegt. Dieser Prozess heißt „Objective Setting“. Hier werden „Zwischenziele“ erstellt. Dabei werden die Träume 1:1 notiert, die zuerst angegangen werden und die Erfüllung des Gesamttraumes am stärksten unterstützen. Auch in diesem Schritt gibt es wieder eine Ausgangsfrage, die das Vorgehen bestimmt:
„Welche Dinge müssen zuerst angegangen werden, damit 100% des Traumes in Erfüllung gehen können?“
Jedes Gruppenmitglied bekommt 4-7 Post-Its, damit am Ende insgesamt 21-28 Post-Its mit Aufgaben existieren. Wer den Prozess alleine macht, darf die 21-28 Post-Its alle selbst füllen :-) Dabei gilt: Je Post-It ein Traum, der darauf wortwörtlich übertragen wird.
Diese Ansammlung der wichtigsten Träume wird nach Themen sortiert, indem man die Post-Its in Spalten untereinander setzt. In der Gruppe kann es passieren, dass mehrere Menschen den gleichen Traum notiert haben, dann werden die Post-Its einfach leicht versetzt übereinander geklebt. So ist zu erkennen, dass es dabei um einen wirklich wichtigen Traum handelt.
In der Gruppe wird dann diskutiert, ob die Zusammensetzung der Spalten korrekt ist und ob alle Träume am richtigen Ort sind. Wenn das passt, wird zu jeder Spalte eine Überschrift notiert, die alle enthaltenen Träume einschließt. Diese Überschrift, die ein Teilziel darstellt, soll inklusiv, inspirierend, prägnant und aktiv formuliert sein.
Im folgenden Bild sind die Überschriften aus dem Beispielprojekt auf den roten Post-Its zu sehen, während die Träume auf die gelben Post-Its 1:1 übertragen wurden:
Im nächsten Schritt vergibt jedes Gruppenmitglied 3 Punkte auf den Überschriften, die es wieder für besonders wichtig hält. Dabei darf auf einem Post-It maximal zwei Punkte von einer Person notiert werden. Nach diesem Prozess werden die Post-Its ausgewählt, welche die meisten Punkte haben. Diese werden zuerst angegangen und nun in der nächsten Phase des Planens behandelt.
3. Planen: Aus den Träumen werden Aufgaben
In diesem Schritt des Planens wird es konkret. Für die Träumer wird es nun anstrengend, weil die Zeit des kreativen und fantasievollen Träumens vorbei ist und das konkrete und handlungsorientierte Planen beginnt. Die Planer in der Gruppe, die anpacken wollen, können sich nun endlich austoben.
Auch in diesem Schritt gibt es eine grundlegende Frage, aus der die notwendigen Aufgaben abgeleitet werden, um die Träume in die Tat umzusetzen:
„Welche Aufgaben sind nötig, um die Objectives/Teilziele zu erreichen?“
Die Teilziele sind hierbei die Spaltenüberschriften, die im vorherigen Schritt als „die Träume, die zuerst angegangen werden müssen“ herausgearbeitet wurden. Auch hier wird je Post-It wieder eine Aufgabe notiert. Am Ende gibt es 24-28 Post-Its, oder es wird nach Zeit geregelt, z.B. 10 Minuten. Die Aufgabe soll motivierend formuliert sein und ein Verb enthalten.
4. Spielplan aus den Aufgaben erstellen
Beim Spielplan, der auch „Karrabirdt“ genannt wird, werden alle Aufgaben in einer Handlungsphase positioniert. Der Startpunkt befindet sich auf dem Spielplan oben, der Endpunkt unten.
Der Spielplan hat 2 Achsen. Die horizontale Achse ist „Umwelt vs. Team/Individuum“. Hat eine Aufgabe eher was mit der Umwelt zu tun, wie z.B. „Immobilienmakler kontaktieren“, wird die Aufgabe weiter links Richtung „Umwelt“ platziert. Eine Aufgabe, die eher intern ist, wie z.B. „Hauseinweihung feiern“, wird eher rechts in Richtung „Team/Individuum“ platziert.
Die vertikaler Achse betrifft alle Schritte aller Phasen des kompletten DragonDreaming-Prozesses, wobei es von oben nach unten von Träumen, Planen, Handeln bis Feiern geht.
Sind alle Aufgaben korrekt auf dem Spielplan verteilt worden, können diese mit Linien („Songlines“) verbunden werden. Eine Verbindung entsteht, wenn eine Aufgabe die Erledigung einer anderen Aufgabe bedarf. Am Ende sollte es vom Startpunkt aus harmonische Wege bis zum Endpunkt geben. Ist dies nicht möglich, sind Aufgaben evtl. nicht korrekt gesetzt worden, oder es fehlen noch Teilaufgaben.
Fazit
Nach diesen 4 Schritten folgen die Phasen „Handeln“ und „Feiern“. Die du nun selbst oder mit anderen in die Tat umsetzen kannst. Meine Meinung nach dem Einführungsworkshop ist, dass DragonDreaming wirklich eine gute Sache ist. Besonders gefällt mir die Phase des Träumens, in der wirklich jeder Wunsch der einzelnen Gruppenmitglieder berücksichtigt wird.
Im konventionellen Brainstorming werden hingegen nur Ideen gesammelt, wie ein Projekt aussehen soll oder realisiert wird, die Träume und Wünsche des Einzelnen werden dabei nicht berücksichtigt.
Bei DragonDreaming ist nicht das Projekt im Mittelpunkt, sondern der einzelne Mensch, die Gemeinschaft und die Umwelt. Wer also etwas bewegen möchte und keine Lust auf trockene, konventionelle Methoden hat, der kann alleine oder mit einer Gruppe DragonDreaming einsetzen.
Über DragonDreaming
DragonDreaming ist OpenSource und kann somit von jedem angewandt, angepasst und weiterverarbeitet werden. Die Projektmanagement-Methode wurde von John Croft entwickelt.
Video: DragonDreaming Project Design – Intensiv-Workshop
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