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Die Illusion vom „Spirituellsein“: Warum ich mich vom Spiri-Hype verabschiedet habe

Die Illusion vom Spirituellsein

Es war 2011 als ich begann Eckhart Tolle zu lesen, Meditation lernte und Yoga machte. Es war auch die Zeit, als ich meine Ernährung komplett auf vegan umgestellte und die Sache ziemlich dogmatisch lebte.  Ich grenzte mich von anderen ab und betrachtete sie ein wenig herablassend. Denn ich war der Dogmatiker, der die Spiritualität in den Himmel hob und alle nach dem Motto „die sind noch nicht so weit“ verurteilte, die sich nicht in den gleichen Sphären aufhielten wie ich. Ich war so was von unspirituell ohne dass mir das bewusst war.

Dass ich mich jetzt innerlich von dem ganzen Spiri-Gedöns verabschiedet habe, hab ich noch nicht an die große Glocke gehängt. Aber für dich, werter Leser, wird es glaube ich, Zeit, dass ich dich auf neusten Stand bringe und dir erzähle, was es damit auf sich hat und wie ich heute über die Dinge denke.

Spiritualität: Eine neue, bunte Welt

Spiritualität ist ein Bereich, in dem es endlos viel Material gibt. Es gibt endlos viele Workshops, Retreats, Bücher, Festivals, Methoden, Praktiken und sonstige Events. Als ich in diese Welt 2011 eintrat, war das sehr spannend. Alles war neu für mich und ich beschäftigte mich gerne damit. Das, was ich dabei lernte, war ein Wissen, das ich für die Menschen als sehr sinnvoll betrachtete. Deshalb kam wahrscheinlich auch mein Wunsch auf, all die Dinge im Blog und Buch weiterzugeben.

Ich dachte mir wirklich, dass ein Teil dieses Wissens am besten auch in den Schulen gelehrt werden sollte. Und diese Meinung vertrete ich auch heute noch. Spiritualität ist wichtig. Aber sie ist eben auch nur EIN Teil vom Leben. Es ist ein Fach, in dem wir unterrichtet werden sollten, neben vielen anderen.

Die spirituelle Blase

Ich sage das hier nur deshalb so klar und deutlich, da viele Menschen in der spirituellen Blase hängenbleiben. Sie vergessen sich selbst und ihr Leben. Sie chanten, meditieren und dehnen sich glücklich, während sie ihre wirklichen Lebensaufgaben nicht anpacken. Wenn Spiritualität für etwas benutzt wird, und wenn es einfach nur dafür ist, für einen Moment glücklicher zu sein, dann stimmt da was nicht. Dann ist das eher Konsumieren, anstatt sich selbst weiterzuentwickeln.

Ich bin Menschen begegnet, die Anhänger von Osho waren und jahrelang ihrem Guru zuhörten. Auch Osho sagte, sie sollen wieder hinaus in die Welt gehen, um ihre eigenen Erfahrungen zu machen; um das neu Erlernte in die Praxis umzusetzen. Aber viele taten es nicht. Sie blieben in ihrer Sicherheitsblase und haben sich in Wahrheit auch nach 10 Jahren keinen Schritt weiter bewegt.

Sie sind wie Kinder, die gerne mit etwas spielen, aber dieses Etwas nicht dafür einsetzen, um es im echten Leben unter realen Bedingungen anzuwenden. Sie bleiben viele Jahre länger im Flugsimulator, überziehen die Ausbildungszeit schier endlos, anstatt endlich ein echtes Flugzeug in die Luft zu bewegen. Denn das würde Verantwortung und Mut fordern.

Meine Ausbildung ist vorbei, ich esse wieder Chips

Meine Ausbildungszeit ist definitiv vorbei, auch wenn ich weiterhin auf dem Weg der Selbstentfaltung bin. Es ist nicht mehr in meinem Fokus, spirituelle Treffen oder Festivals zu besuchen, jede Woche Yoga oder den nächsten Meditationskurs zu machen. Ich spüre, dass ich jetzt genug weiß und kann, um mein Leben zu meistern. Ich weiß, wann es gut für mich ist, Yoga zu machen oder zu meditieren. Dann mach ich es einfach, aus meiner Lust heraus. Vor allem die Meditation ist das wichtigste Werkzeug, das ich bis heute kontinuierlich anwende, um meine Klarheit zu beizubehalten.

Ich trinke wieder Bier, Gin Tonic, koffeinhaltigen Kaffee, esse Kuchen, Chips, Süßigkeiten und Milchprodukte, wenn ich Lust dazu habe. Ich wiederhole: Wenn ich Lust dazu habe und ich spüre, dass ich mir und meinem Körper damit nicht schade. Alles muss eben in der Balance sein.

Und so waren meine dogmatischen Veganerzeiten auch gut dafür, um ein Gefühl für meinen Körper zu entwickeln und zu checken, was gut für mich ist und was nicht. Vor meiner dogmatischen Zeit aß und lebte ich relativ unbewusst. Während meiner Veganerzeit dachte ich, solche Dinge wie Chips seien generell ungesund für mich und ich darf sie jetzt nicht mehr essen. Jetzt wo mein Spiri-Hype vorbei ist, esse ich, was ich will, ohne mir etwas zu verbieten.

Wenn Raucher länger leben als Sportler

Ich habe jetzt verstanden, dass Dinge wie Chips vor allem dann ungesund sind, wenn ich denke, dass sie ungesund seien. Oder wenn ich mich ausschließlich davon ernähren würde. Ich liebe jedoch meine neue Freiheit, weil ich im Einklang mit mir selbst lebe. Bio oder nicht Bio, mit oder ohne künstliche Zusatzstoffe, das interessiert mich heute nur noch sekundär. Letztlich ist es Materie, und wie sie auf meinen Organismus wirkt, entscheide ich mit meinen Überzeugungen. Deshalb gibt es auch Raucher, die länger leben als Menschen, die täglich Sport machen. Die Absicht ist entscheidend: Angst oder Freude.

Buch Dinge die ich mit 18 gerne gewusst hätte

In meinem ersten Buch habe ich dieses Thema genauer beschrieben. Es eignet sich hervorragend dafür, wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest.
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Ich nehme das Leben nicht mehr so ernst und habe mich auch von der Verpflichtung befreit, die Welt retten zu müssen. Oh Gott, wenn ich das schon höre: Ich und die Welt retten. Ja, solche Gedanken hatte ich damals wirklich. Ich dachte, unser Planet sei so was von am Abgrund, dass ich jetzt sofort alle Hebel in Bewegung setzen müsse.

Heute weiß ich, dass alles schon dem göttlichen Plan folgt: Ich bin für den Verlauf der Erde verantwortlich, und ich bin es nicht.

Freude und Liebe sind die besten Ratgeber

Es sind immer zwei Seiten da. Habe ich den von der Freude oder Liebe getragenen Impuls, was in die Richtung zu machen, die „Welt zu retten“? OK, dann mache ich es. Wenn nicht, kann ich das Sein weiter genießen, ohne mich um die aktuelle Weltlage kümmern zu müssen. Ich bin da innerlich freier geworden. Jed McKenna hat mir dabei auch geholfen.

Wie geht es jetzt weiter mit mir?

Ganz einfach. Meine persönliche Entfaltung steht im Vordergrund. Das ist natürlich auch spirituell, nur muss ich dafür nicht einen Workshop nach dem anderen besuchen. Ich mach es heute ab und zu, wenn ich Lust dazu habe; und ja, dazu gehe ich auch mal auf eine Full Moon Party, wenn mein Tanzbein juckt. Es ist aber so eine Sache geworden, wie „ins Kino gehen“. Dann sehe ich die vielen anderen Begeisterten, die darin voll aufgehen und für die das das volle Leben ist, und ich spüre, dass ich da nicht mehr bin, in diesem Hype.

Meine Spiri-Phase hat mein Leben völlig umgekrempelt. Ich hab es einfach durchgezogen: Meinen Job gewechselt, mein Weltbild fallen gelassen, meine Abhängigkeiten im Außen gelöst, mich von scheinbaren Verpflichtungen getrennt und immer mehr mein eigenes Ding gemacht. Ja, ich habe diese Phase genutzt, um sie direkt in der Praxis anzuwenden, auch wenn es selten leicht war.

Meine Spiri-Phase war eine Zeit der Ausbildung und jetzt lebe ich, was gelernt habe. Ich bin da durch und mache mein Ding. Das ist, was gerade für mich zählt. Ich kann verändern was ich will, auch wenn ich nichts verändert muss, weil alles jetzt schon perfekt ist, so wie es ist.

Wie ich zu der inneren Freiheit gekommen bin, die Welt sein zu lassen, wie sie ist und das zu tun, wozu ich Lust habe, beschreibe ich im zweiten Buch. Es bietet eine völlig neue Perspektive auf das Leben und somit auch auf die eigene Spiritualität. Denn für eine spirituelle Entwicklung ist es eben nicht notwendig, vegan zu leben und das Fliegen mit Flugzeugen zu meiden.

Dinge, die ich mit 21 gerne gewusst hätte

In meinem zweiten Buch habe ich dieses Thema genauer beschrieben. Es eignet sich hervorragend dafür, wenn du tiefer einsteigen möchtest.
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