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Gefühle endlich verstehen: Die 5 wichtigsten Grundgefühle

basisemotionen

In diesem Artikel möchte ich dir aus dem Dschungel der Gefühle die 5 wichtigsten Grundgefühle vorstellen. Damit wird es dir um ein Vielfaches leichter fallen, deine Stimmung herauszufinden, deine Gefühle zu verstehen und zu durchfühlen. Der Artikel ist vor allem für Menschen, für die Gefühle ein undurchschaubares, mystisches und überforderndes Thema sind. Finde hier mehr Klarheit über deine Gefühle und lerne, wie sie sich zuordnen lassen.

Einführung zu den Basisemotionen

Für den Einstieg in das Thema kannst du auch gerne das Video ansehen:

Inhalt

  1. Grundgefühl: Angst
  2. Grundgefühl: Freude
  3. Grundgefühl: Traurigkeit
  4. Grundgefühl: Wut
  5. Grundgefühl: Scham

Was sind Grundgefühle?

Den Zugang zu unseren Gefühle endlich zu stärken ist eine sinnvolle Idee – vor allem für Menschen, die viel im Kopf sind und die sich in der Welt der Gedanken zu Hause fühlen. Dann kann der Zugang zu den Gefühlen Balance bringen, und somit auch inneren Frieden und Heilung.

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Gefühle sind so ziemlich das Gegenteil von Gedanken, auch wenn sie in Wechselwirkung stehen (Gefühle lösen Gedanken aus und Gedanken lösen Gefühle aus). Tatsächlich gibt es schier unendliche viele Variationen, Färbungen und sogar Kombinationen von Gefühlen.

Um hier mehr Klarheit zu finden, führe ich hier die 5 Basisemotionen auf. So lässt sich so gut wie jedes Gefühl einer Basisemotionen zuordnen. Damit kann jeder erfahren, was seine eigentliche Grundstimmung im augenblicklichen Moment ist. So kannst du dein Gefühl viel leichter durchfühlen, damit es von selbst wieder gehen kann.

Die 5 Basisemotionen

Wenn du in der Situation sein solltest, dass du deine Gefühle nicht genau beschreiben kannst, helfen die folgenden Grundgefühle. Gehe sie nacheinander durch und fühle hinein, was davon deiner Stimmung am nächsten kommt. Nutze auch die Übungen weiter unten, um das Wissen über die Basisemotionen auch in der Praxis richtig anwenden zu können.

Die Nummerierung und Reihenfolge ist dabei völlig belanglos. Alle Gefühle sind gleich wichtig und es geht nur darum, alle zu erlauben und zu leben. Mehr dazu weiter unten im Umgang mit den Gefühlen.

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1. Grundgefühl: Angst

Auch wenn eine Priorisierung der Gefühle aus Sicht eines bewussten Umgangs sinnlos ist, so hat das Gefühl der Angst auf diesem Planeten doch eine besondere Rolle. Der Wunsch, sicher zu sein und zu überleben ist für den Menschen grundlegend. Dafür sorgt das Angstgefühl, um auf keinen Fall dem Scheitern, Versagen oder sogar dem Tod zu begegnen.

Auch wenn sich das jetzt übertrieben anhört, aber die Angst kann bis heute sogar jede kleinste Entscheidung in unserem gesellschaftlichen Leben bestimmen. Wir wollen bloß nichts falsch machen, denn es könnte bedeuten, dass wir von der Gruppe ausgeschlossen werden. Vor tausenden oder sogar noch vor hunderten von Jahren bedeutete dies den Tod, denn ganz alleine waren wir nicht überlebensfähig. Diese Mechanismen sind bis heute aktiv, auch wenn sich die Welt verändert hat.

Die Angst sagt: „Das ist fürchterlich.“

Kein anderes Gefühl scheint den Menschen also zu steuern wie die Angst. Das kann natürlich zum Verhängnis werden, wenn die Angst überhand nimmt und nicht mehr so ganz realistisch und zeitgemäß ist. Wenn wir uns nur noch in der eigenen „Komfortzone“ bewegen, wird das persönliche Wachstum wie auch die Lebendigkeit eingedämmt. Das ist jedoch der zentrale Sinn meiner Theorie der Selbstverwirklichung.

So geht es heute darum, bestimmte Ängste überwinden zu lernen, um die eigene Lebendigkeit wieder zu entfachen und Selbstentfaltung zu ermöglichen.

Viele Menschen mögen das Gefühl nicht und reagieren darauf wieder mit Angst: Dies ist die Angst vor der Angst. Diese inneren Verstrickungen zu erkennen ist sehr wichtig, denn letztlich will jedes Gefühl einfach nur gefühlt werden. Unterdrücken wir das Basisgefühl Angst, äußerst es sich in sinnlosem Sich-Sorgen-Machen und in Panik.

2. Grundgefühl: Freude

Bezüglich der Verhaltensweisen der Menschen steht für mich die Freude auf der anderen Seite der Angstpolarität. Das grundlegende Muster der Menschen ist: „Lust gewinnen“ durch Freude und „Leid vermeiden“ durch Angst.

Der fatale Fehler der Menschen kann hier darin liegen, dass wir lieber eine oberflächliche Freude bevorzugen, anstatt uns all den Basisemotionen zu widmen. Aus der Sicht der Gefühle ist es vermessen, sie zu bewerten und die Freude zu bevorzugen.

Jedes Gefühl ist gleich wichtig und wertvoll.

Erst wenn wir alles da sein lassen und jedes Gefühl durchfühlen, kommen wir in die innere Balance. Nur auf diesem Weg ist es möglich, eine authentische, reine und lebendige Freude zu erfahren und auszustrahlen.

Die Freude sagt: „Das ist richtig.“

Die natürliche Freude geht im Moment auf und erfreut sich an allem. Da reicht schon ein Sonnenstrahl oder ein Marienkäfer, den wir bestaunen. Sind wir nicht in der Lage, uns an den „einfachen“ Dingen im Leben zu erfreuen, liegt das oft an einem verschlossenen Herzen und unterdrückten Gefühlen von Groll und Traurigkeit, die darauf warten, endlich gelöst und gefühlt zu werden.

Ist alles an der Oberfläche durchfühlt, ist die einfache Freude des Seins da. Eine Freude darüber, dass wir existieren und leben.

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3. Grundgefühl: Traurigkeit

Die Traurigkeit ist dafür da, um Dinge abzuschließen, die wir nicht mehr ändern können. Stirbt ein nahestehender Mensch, so können wir endlos darauf mit Wut reagieren, was jedoch keine Heilung bringt. Dann steht eine Trauerphase an, um dieses Ereignis abzuschließen und das eigene Leben wieder glücklich und lebendig zu leben.

Auch Groll oder Hass bringen uns in einer wie auch immer gearteten Trennungssituation nicht weiter. Wir gehen damit dem eigenen tieferliegenden Schmerz aus dem Weg und bewegen uns emotional nur an der Oberfläche.

Die Traurigkeit sagt: „Das ist traurig.“

So macht es Sinn, den Schmerz der Trennung zu durchfühlen und vielleicht für eine Zeit „Rotz und Wasser“ zu heulen. Dann ist die Trauer durchfühlt und der Raum ist wider frei für Freude und das lebendige Sein.

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4. Grundgefühl: Wut

Alle Gefühle haben ihren Sinn und ihre Wichtigkeit, so auch die Wut. Leider wird sie gesellschaftlich verachtet und Kindern schon früh aberzogen, damit sie schön brav und ruhig sind. Aber jeder weiß insgeheim, dann ein braves Leben, in dem man schön ruhig ist und „einfach nur die Klappe hält“ schnell langweilig und leblos wird.

Zudem geht die eigene Persönlichkeit in der neutralen, „braven“ Masse unter. Das Selbst findet keinen Ausdruck und Antrieb mehr, sich für die eigenen Werte und Ziele im Leben einzusetzen.

Die Wut sagt: „Das ist falsch.“

Das Basisgefühl der Wut ist dazu da, dass wir feststellen, was wir wollen und was nicht. So kann die Wut dazu führen, dass wir etwas in unserem Leben verändern und uns für die Wahrung der eigenen Grenzen einsetzen.

Setzt man Wut konstruktiv ein, richtet man sie auf Dinge, die man auch tatsächlich verändern kann. Auf Dinge, die man nicht verändern kann, reagiert man lieber mit Trauer.

In einem bewussten Umgang mit der Wut reflektiert man auch stets für sich, inwieweit es nach den eigenen Werten gerechtfertigt ist, von der Außenwelt eine Veränderung zu verlangen, und wann dies vermessen ist und man lieber sich selbst verändern sollte.

Weitere Unterformen der Wut sind Zorn und Groll.

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5. Grundgefühl: Scham

Unter den Basisemotionen nimmt die Scham eine ganz besondere Rolle ein. Alle anderen Basisgefühle beziehen sich auf das Außen. Eine Situation wird dabei als richtig, falsch, fürchterlich oder traurig interpretiert. Die Scham ist das einzige Gefühl, das sich auf sich selbst bezieht.

Die Scham sagt: „Ich bin falsch.“

Der Sinn besteht darin, dass wir unser eigenes Verhalten in Frage stellen und uns selbst in der Beziehung zu anderen hinterfragen. Es ist also ein Gefühl, das uns dazu veranlasst, unsere Position in der Gruppe zu korrigieren. Damit beugen wir vor, dass wir uns z.B. durch egoistische Verhaltensweisen nicht absondern, sondern in einem lebendigen und menschlichen Kontakt mit der Umwelt bleiben.

Auch hier ist wie bei allen Basisemotionen das richtige Maß entscheidend. Denn übertriebene Scham verhindert wieder die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Das richtige Maß kann man dabei auch nur selbst finden, indem man in sich hineinspürt und intuitiv das Richtige in seinem Herzen fühlt.

Umgang mit den Basisemotionen

Wie mit allen Gefühlen, so ist es im Besonderen mit den Basisemotionen wichtig, sie einfach nur zu fühlen. Unterdrückte Gefühle dämmen unsere Lebendigkeit und wirken wie eine Bleikugel, die wir hinter uns verschleifen. Außerdem kann es dazu führen, dass wir gar keine Emotionen mehr entwickeln und empfinden.

Der Weg ist also einfach das Durchfühlen von dem, was da ist. Auch wenn es einfach ist, so ist es nicht leicht. Oft ist da eine große Angst vor den Gefühlen generell, weil sie uns nicht so geheuer sind. Das ist jedoch eine Veranlagung und jeder Mensch ist davon betroffen.

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Die Gefühle sind für die meisten ein fremder und mystischer Bereich des Lebens. Der Schutz scheint darin zu bestehen, diesen Bereich lieber nicht zu betreten und das Fühlen zu vermeiden. Es ist jedoch klar, dass es keine Lösung ist.

Gefühle wollen einfach nur gefühlt werden.

So stehen wir heute vor der Aufgabe, die nötige Innenschau zu machen und die Aufmerksamkeit nach innen zu kehren. Wie im Artikel „Meditieren lernen“ beschrieben geht es darum, Gedanken zu beobachten, den Körper zu spüren und Gefühle einfach nur zu fühlen. Dabei ist es wichtig, beim Gefühl zu bleiben, ohne wieder zurück in die Gedanken zu springen.

Wie du das erlernen kannst und einen konstruktiven Umgang mit deinen Gefühlen findest, erkläre ich dir gepaart mit vielen Übungen im Videokurs: Der bewusste Umgang mit Gefühlen.

Grundgefühls-Übung: Finde heraus, wie es dir jetzt geht

Um deine aktuelle Stimmung zu erkennen, kannst du alle Basisemotionen durchgehen und prüfen, welche deiner Gefühlslage am nächsten kommt. Wenn du das Basisgefühl erkannt hast, finde den Grund des Gefühls und bilde daraus einen Satz in dieser Form:

„Ich bin so ängstlich/froh/traurig/wütend/falsch, weil …“

Um dich mit deinem Gefühl zu verbinden, kann es helfen, diesen Satz zu wiederholen und wirklich nur diesen Satz und keine weiteren Gedanken zu spinnen. Aufpoppende Bilder aus Erinnerungen, die zu dem Gefühl passen, sind dabei etwas anderes. Sie sind kein aktives Denken, sondern gehören zum Prozess des Verarbeitens. Schaue diese Bilder einfach nur an und bleibe mit deiner Aufmerksamkeit beim Gefühl.

Videokurs für den bewussten Umgang mit Gefühlen

Möchtest du die Themen aus diesem Artikel wirklich in der Praxis umsetzen und deine Gefühle besser verstehen, sie zum Leben erwecken, sie tiefer erleben und dich davon lösen, sehe dir meinen dazu Videokurs an:

Weitere Emotionstheorien

Mit den hier genannten Basisgefühlen richte ich mich nach dem Modell von Vivien Dittmar, das sie auch in ihrem Buch „Gefühle & Emotionen – Eine Gebrauchsanweisung: Wie emotionale Intelligenz entsteht“ beschreibt. Diese Einteilung macht für mich am meisten Sinn.

Paul Ekman liefert einen evolutionspsychologischen Ansatzes und hat seine 7 Basisemotionen danach orientiert, dass sie kulturunabhängig auf der ganzen Welt erkannt werden: Freude, Wut, Ekel, Angst, Verachtung, Traurigkeit und Überraschung.

Dabei sehe ich Ekel und Überraschung jedoch mehr als Teil der biologischen Natur und nicht als Grundlage der Gefühlswelt. Zusammen mit Verachtung fehlt es ihnen an Tiefe und sie erscheinen mir mehr als flüchtige und kurzzeitige Reaktion auf die Umwelt, während die oben beschriebenen 5 Basisgefühle nach Dittmar mehr in die Tiefe gehen.

Mehr dazu findest du auf Wikipedia: Grundgefühl und Emotionstheorien.

Fazit

Die Basisemotionen können dir helfen, deine Gefühlslage näher oder eindeutig zu bestimmen. Das kann es dir leichter machen, dich in das Gefühl fallenzulassen, um es zu durchfühlen. Das bedeutet, du denkst nicht weiter darüber nach, sondern lässt es durch dich fließen.

Dieses Zulassen der Gefühle ist für mich der essentielle Umgang mit den Gefühlen. Wie das genau geht, beschreibe ich im Kurs Der bewusste Umgang mit Gefühlen.

So können die in Schichten aufgebauten Gefühle gelöst und gefühlt werden. Die Energie kommt damit in den Fluss und wir werden davon nicht mehr negativ beeinflusst. Reine Lebensfreude kann wieder da sein.

Foto: axelbueckert / checky80 / klublu / manun (Manuela Neukirch) / like.eis.in.the.sunshine / stop-sells / inkje/ christophe papke/ photocase.de

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Autor:

Hallo! Ich arbeite als Begleiter für Selbstverwirklichung und unterstütze Menschen dabei, sich selbst zu finden und ihr wirklich eigenes Leben zu leben. Mein Anliegen ist es, dass du dich komplett lebst mit allem, was in dir veranlagt ist. Erfahre hier mehr über die spannende Reise der Selbsterkenntnis und werde Selbstverwirklicher. // Über mich. Dein Elias Fischer

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